Eggepfad 4a
14163 Berlin
Stolzingstr. 6
81927 München
Die Bauherren wünschten sich ein weitgehend energieautarkes Haus ohne Abhängigkeit von Öl, Gas, Holz – nur gewärmt und betrieben durch Sonnenenergie. Das Solar-Passivhaus wird von der Bauherrenfamilie mit drei Generationen bewohnt. So gibt es drei Wohneinheiten, welche übereinander als Geschosswohnungen angeordnet sind und mit einem Plattformlift zur barrierefreien Erschließung für altersgerechtes Wohnen verbunden sind.
Bei dem Neubau handelt es sich um ein Niedrigenergiehaus mit Passivhausstandard in Massivbauweise. Es erfüllt die Kriterien des Passivhausinstituts Darmstadt gemäß PH-Projektierung 2003.
PHPP Ergebnisse
Die Hauptorientierung des Gebäudes mit Firstverlauf parallel zur Straße ist zur optimalen Nutzung der Sonneneinstrahlung durch das Solardach und der Fensterfront auf den südlichen Garten ausgerichtet. Innerhalb der Wohnungen fächern sich die Aufenthaltsräume von Ost bis West auf. Sie sammeln damit die wertvolle Direkteinstrahlung und die Sonne ist von morgens bis abends erlebbar.
Das Gebäude besteht aus den drei architektonischen Elementen: Quader, Dachzelt und Gerüst. Diese bestimmen für die drei Wohnungen jeweils unterschiedliche Wohn-Atmosphären unter Berücksichtigung des kompakten Volumens und wärmebrückenfreier Konstruktion:
Die solarthermische Anlage mit einer Kollektorfläche von 27,5 m² (ca. 25 % des Süddaches) ist ganzjährig ausreichend für die Warmwasserbereitung und speist darüber hinaus ca. 30 % des jährlichen Heizwärmebedarfs in den Pufferspeicher (druckloser PE-Tank mit Edelstahltrinkwasserboiler als Vorrangspeicher). Die Nachheizregister der Wohnungslüfter werden über einen Heizkreislauf wohnungsweise und individuell regelbar angesteuert. Fußbodenheizung in den Bädern sowie Fußleisten-Heizkörper in Kinder- und Arbeitszimmern sichern den dort eventuell höheren Heizwärmebedarf.
Die Nach- und Ausgleichsheizung des Pufferspeichers, zum Beispiel im Herbst bei Nebeltagen und im Winter während langer Kälteperioden, erfolgt durch eine Wärmepumpe (Prototyp für Kristallisationsenergiegewinnung). Den für den Betrieb der Wärmepumpe notwendigen Strom liefert in der Bilanz eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 9,5 kW(p).
Die insgesamt 196 Dünnschicht-Module bilden als sog. In-Dach-Konstruktion gleichzeitig die Schlagregendichte Dachhaut. Die hinterlüftete Konstruktion verhindert das Aufheizen der Module. Derzeit ist gemäß EEG eine netzgekoppelte Wechselstromanlage installiert; in den nächsten Jahren ist als Versuchsanlage ein Gleichstrom-Inselbetrieb vorgesehen.
Die Lüftung erfolgt als kontrollierte Wohnraumbe und -entlüftung mittels einer wohnungsweise regelbaren Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und wassergeführtem Nachheizregister. Ein Erdwärmetauscher dient zur frostfreien Vorwärmung der Zuluft, diser ist ringförmig um das Haus in 1,5 bis 2,0 m Tiefe verlegt ist. Die Regenwasser-Zisterne deckt den Brauchwasserbedarf für die Toilettenspülung und Gartenbewässerung und ist gleichzeitig Jahresspeicher für die Wärmepumpe.
Farbkonzept:
Sonnengelb kontrastiert mit Photovoltaik-Blauschwarz